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Die ungleiche Entwicklung innerhalb des Euroraums war ein wichtiger Faktor bei der Entstehung der Eurokrise, die wiederum Ungleichheiten zwischen den Regionen verstärkt hat (Hadjimichalis 2011, Rae 2011).1 Weiterhin hat Austeritätspolitik zur Verschärfung von sozialen Ungleichheiten innerhalb von Regionen beigetragen (Donald et al 2014). Auf EU-Ebene soll die EU-Kohäsionspolitik – und hier insbesondere der Europäische Fonds für Regionalentwicklung (EFRE) und der Europäische Sozialfonds (ESF), die sogenannten EU-Strukturfonds2 – solch ungleicher Entwicklung gegensteuern. Ungefähr ein Drittel des EU-Budgets wird für die Kohäsionspolitik verwendet, das sind circa 352 Mrd. Euro für die gegenwärtige Förderperiode 2014–2020. Wenn die Finanzkrise im Hinblick auf Disparitätenentwicklung tatsächlich die «Profite der Gewinner und zugleich die Verluste der Verlierer überproportional verstärkt», stellt sich also die Frage, ob und wie die EU-Kohäsionspolitik darauf reagiert. Dieser Artikel geht der Frage unter anderem durch eine Gegenüberstellung der Förderperioden 2007–2013 und 2014–2020 nach. Da über die Verwendung der Strukturfonds für die vorherige Förderperiode vor der Krise entschieden wurde, waren bis 2013 nur kleinere Anpassungen möglich. Hingegen wird die Verwendung der Mittel in der gegenwärtigen Förderperiode explizit als Antwort auf die Krise dargestellt (…)