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Wenn Harvey gegenwärtig mehr denn je die Rolle eines – im Sinne Gramscis – «großen» linken Intellektuellen einnimmt, von dem sich Aktivisten, kritische Wissenschaftler und eine interessierte Öffentlichkeit gleichermaßen Deutungsangebote und strategische Orientierung erwarten, dann liegt eine gewichtige Ursache hierfür zweifellos in der besonderen Aktualität seines Werks: In den sozioökonomischen und gesellschaftspolitischen Entwicklungen seit 2008 – vor allem, aber längst nicht nur in Nordamerika und Europa – verdichten sich zentrale Themen der langjährigen intellektuellen und politischen Tätigkeit Harveys auf geradezu exemplarische Art und Weise. Als Angelpunkt erweist sich dabei der Zusammenhang zwischen der krisenhaften Dynamik des (neoliberalen) Kapitalismus auf der einen und massiven Urbanisierungsprozessen und städtischen Kämpfen auf der anderen Seite (…)