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Der Artikel untersucht die Bedeutung des Begriffs der Commons aus der Perspektive der Theorie kollektiver Selbstorganisation zur Nutzung von Allmenderessourcen von Elinor Ostrom. Dieser Ansatz ist in der linksalternativen Commonsdebatte prominent. Er wird auf sein spezifisches Erkenntnisinteresse hin befragt und die Architektur des theoretischen Gebäudes von Ostrom dargestellt. Ostrom steigert die Komplexität vorangegangener Theorien rationaler Wahl durch die Berücksichtigung von kulturellen, psychologischen und sozialen Faktoren. Dem Erklärungsmodus des Paradigmas rationaler Wahl, das Institutionen aus individuellen Kosten-Nutzen-Kalkülen ableitet und deren Messbarkeit voraussetzt, wird dies jedoch nicht gerecht. Die linksalternative Debatte unterscheidet sich von diesem Paradigma durch eine weitgehende Ablehnung seiner Kernannahmen. Dennoch sind die meisten Bezüge auf Ostrom in dieser Debatte positiv. Neben einer Schwäche der Rezeption zeichnet für diese Paradoxie der Entwicklungsstand genuin linksalternativer Theoriebildungen zu Fragestellungen der Commonsdebatte verantwortlich (…)