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In den Heften 2.2 und 3.1 der Zeitschrift Emanzipation wurde die Frage aufgeworfen, ob die (deutschen) Gewerkschaften sich im Niedergang befinden oder ob Hoffnungen auf ihre Wiederbelebung begründet sind. Manfed Dietenberger etwa konstatierte einen Bedeutungsverlust der deutschen Gewerkschaften. Er thematisierte zwar en passant eine intensive Debatte über Organizing, ließ es aber bei kursorischen Bemerkungen zu diesen «Revitalisierungsversuchen» bewenden. Ausführlicher beschäftigte sich Klaus Dörre mit dem Thema (vgl. Dörre 2012)1. Daran anschließend muss die plakative Titelfrage des Heftes 3.1, «Ist die Arbeiterbewegung tot?», zunächst gewiss mit einem Nein beantwortet werden. Nein, tot ist die alte deutsche Arbeiterbewegung in Gestalt der Gewerkschaften nicht. Es gibt – verstreut – Suchbewegungen und neue Ansätze, insbesondere bei der Mitgliedergewinnungs- und Mitgliederpolitik. Sie nicht zur Kenntnis zu nehmen, führt in die Irre. Das ist auch dann wahr, wenn es sich bisher lediglich um zarte Pflänzchen handelt, deren Zukunft ungewiss ist (vgl. Dörre 2011) (…)