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Heinrich Harbach: Wirtschaft ohne Markt. Transformationsbedingungen für ein neues System der gesellschaftlichen Arbeit.Berlin: Dietz, 2011, 222 S., 14,90 Euro
Über 20 Jahre nach der Auflösung des «Realsozialismus», seinem politischen und wirtschaftlichen Untergang, gibt es immer noch keine umfassende und detaillierte Analyse dieser Gesellschaften. Die vielen Untersuchungen über die Ursachen des Zerfalls erschöpfen sich in der Regel in der Beschreibung von politischen Oberflächenphänomenen. Alternative Konzepte eines neuen Anlaufs zur gesellschaftlichen Veränderung der von einer tiefen Strukturkrise erfassten kapitalistischen Industriestaaten erschöpfen sich in der Wiederbelebung eines politischen Entwurfs vom Anfang des 20. Jahrhunderts: der «sozialistischen Marktwirtschaft». Dieser theoretische Entwurf entsprang der Annahme führender Mitglieder der sozialistischen Bewegung, dass eine Abschaffung der Wertformen nicht möglich sei. Als praktischer Beweis diente der gescheiterte Versuch in der Sowjetunion und die Rückkehr zur Neuen Ökonomischen Politik (NÖP).
Im Karl Dietz Verlag Berlin ist jetzt ein Buch erschienen, das eine ausführliche Auseinandersetzung mit den verschiedenen Ansätzen der Politischen Ökonomie des Sozialismus zu den ungelösten Fragen nach der Integration der Wertformen (Ware, Geld, Kapital usw.) in ein sozialistisches System mit der Entwicklung der Struktur eines Übergangssystems verbindet, in dem diese alten Gesellschaftsformen mit neuen, direkten Formen der gesellschaftlichen Steuerung in einer widerspruchsvollen Koordination zusammenwirken (…)