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Die Klimakrise, die wieder stärker ins Bewusstsein dringende Endlichkeit vieler natürlicher Ressourcen und paradoxerweise auch die anhaltende Wachstumsschwäche des Kapitalismus in Europa und Nordamerika haben zu einer Renaissance der Kritik des Wirtschaftswachstums beigetragen. Nachhaltiges Wachstum, Wachstumskritik, Nullwachstum und Wachstumsrücknahme wurden Stichwörter für Schwerpunktthemen mehrere Zeitschriften.
Die Positionen der Wachstumskritik sind breit gefächert und heterogen. Reaktionäre und nahezu religiöse Kritiker nicht nur des Wachstums, sondern von Entwicklung überhaupt, verwenden teilweise ähnliche Begriffe wie Autorinnen, die aus einer linken Perspektive argumentieren. Verschiedene Dimensionen und begriffliche Ebenen werden angesprochen. Begriffe wie Nullwachstum, Postwachstum, Wachstumsrücknahme sowie
décroissance und degrowth werden in unterschiedlichen Bedeutungszuweisungen benutzt. Die Komplexität der Probleme, die Vielfalt der vorgeschlagenen Positionen und die missverständliche Benutzung von Begriffen machen es schwierig, sich in den Debatten zu orientieren (…)