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Das nachstehende (gekürzte) Dokument wurde von Yacov Ben Efrat für die Sitzung des Zentralkomitees der israelischen ODA-Da’am (Arbeiterpartei) im April 2011 verfasst. Die Herausgeber der in Tel Aviv erscheinenden Zeitschrift Challenge haben das Dokument aktualisiert und einen kleinen Absatz mit Bezug auf die Proteste gegen die Wohnraumsituation eingefügt, die in Israel am 14. Juli 2011 – teilweise beeinflusst durch den arabischen Frühling – ausbrachen.
Die Jasminrevolution, die in Tunesien ihren Ausgang nahm und zum Sturz von Präsident Zin El-Abidine Ben Ali führte, wühlte die ganze arabische Region von Marokko bis Syrien auf. Nicht ein einziges der diktatorischen arabischen Regime blieb unbeeinflusst, und die arabische Welt wird nie wieder so sein, wie sie war. Dieser ungeheure Aufstand des Volkes wird die arabischen politischen Regime von Grund auf ändern. Es handelt sich um eine tiefgreifende Revolution von Bürgern, unabhängig von ihrer Klasse, ihrer ethnischen Zugehörigkeit oder Religion. Die neue Revolution unterscheidet nicht zwischen Regimen, die sich selbst als «Regime des nationalen Widerstands» (Syrien, Iran) wahrnehmen und Regimen, die als Agenten des Westens (Ägypten, Bahrain, Jemen, Tunesien) wahrgenommen werden oder wurden. Beide Regimeformen eint, dass sie unterdrückerisch und von ihren Sicherheitsapparaten und Notstandsgesetzen abhängig sind. Sie haben immer dem Interesse einer kleinen Gruppe korrupter Kapitalisten gedient, während die Menschen arm blieben und keine Zukunftsaussichten haben. Die Revolution hat der arabischen Spaltung ein Ende bereitet und das arabische Volk unter dem Ruf nach Demokratie und sozialer Gerechtigkeit geeint (…)